Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

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Schulprojekt: „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage”

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” ist ein Projekt, das inzwischen an fast 500 Schulen in Deutschland durchgeführt wird. Es ist bereits mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt worden und wird von vielen bekannten Persönlichkeiten wie Herbert Grönemeier, Campino (Tote Hosen), den Söhnen Mannheims, Hedi Wegener (Lüneburger Bundestagsabgeordnete) unterstützt.

Seit 6 Jahren trägt auch unsere Schule, die Schule am Katzenberg, den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Das bedeutet, dass wir an unserer Schule keinen Rassismus dulden und nicht zulassen, dass Menschen aufgrund ihres Aussehens oder einer Behinderung, wegen ihrer Herkunft, des Geschlechts oder anderer Merkmale beleidigt und ausgegrenzt werden. Wir sind der Meinung, dass Lernen nur in einer angstfreien Atmosphäre gelingen kann, in der alle fair miteinander umgehen.

Mit der Übernahme des Titels verpflichtet sich unsere Schule den Antirassismusgedanken fest in den Schulalltag aufzunehmen und regelmäßig Projekte zu diesem Thema durchzuführen.

Dazu gehören an unserer Schule die Wahlpflichtkurse in den Klassen 9 und 10, die sich z. B. mit dem Thema „Rechte Jugendkultur- Lifestyle, Symbole und Musik der Neonazis” und mit der Lebensgeschichte einer rassisch verfolgten Jüdin aus Hamburg befassen. Experten, z. B. von der VVN-Lüneburg (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) oder von der ARUG (Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt) informierten über die Neonazi-Szene in unserer Region und den Möglichkeiten auszusteigen.

In einem Workshop, den der Verein „Soziale Zone” e.V. angeboten hat, setzten sich die Kursteilnehmer mit eigenen Vorurteilen und mit dem Alltagsrassismus auseinander und entwickelten Strategien, wie man rechtsextremistischem Denken und „Stammtischparolen” begegnen kann.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch vom „Zug der Erinnerung”, der Ende März auf seiner Fahrt nach Auschwitz auch im Lüneburger Bahnhof hielt.

In alten Postwaggons wurde dort an die deportierten Naziopfer erinnert.

Die Schüler waren von der Ausstellung sehr beeindruckt – besonders als sie erfuhren, dass auch ein Kind aus Adendorf als „Zigeuner” mit der Reichsbahn nach Auschwitz in den Tod transportiert wurde.

Als Beitrag zur Völkerverständigung sehen wir den Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Wagrowiec. Der gegenseitige Besuch hilft Vorurteile abzubauen und lässt Freundschaften entstehen. Vorstellungen, die bei uns manchmal über „die Polen” verbreitet sind (und ebenso umgekehrt in Polen über „die Deutschen”), erweisen sich schnell als „Vorurteile”, wenn man sich besser kennt. Ohne die polnischen Gäste mit ihren stimmungsvollen Darbietungen wäre das Schulfest zur Einweihung unserer Mensa gewiss nicht so „bunt” gewesen!

Die Auseinandersetzung mit Rassismus und Vorurteilen soll sich auch im Bestand unserer neuen Bibliothek widerspiegeln. Mit diesen Medien können auch die Projekte „Interkulturelles Lernen” der 8. Klasse unterstützt werden.

Aber nicht nur die Schule am Katzenberg soll ein Ort ohne Rassismus sein – im September 08 übergaben Schüler unserer Schule dem Gemeinderat Adendorf eine Liste mit 600 Unterschriften.Ihr Anliegen: Adendorf soll sich um den Titel „Ort ohne Rassismus” bewerben, den einige Gemeinden in Deutschland bereits tragen. Der Gemeinderat unterstützt diese Aktion und bat die Schüler, die Unterschriftensammlung weiterzuführen.

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