Ehemaliger Bürgermeister als Zeitzeuge im WPK-Kurs

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Ehemaliger Bürgermeister Rainer Stoephasius als Zeitzeuge im WPK-Kurs

„Was wissen Sie über Menschen aus Adendorf, die zwischen 1933 und 1945 Opfer der Nazis wurden?” Diese Frage richteten Schüler des Politik-Wahlpflichtkurses an Herrn Rainer Stoephasius. Sie hatten den ehemaligen Bürgermeister aus Adendorf in ihren Kurs eingeladen, weil er selbst eine interessante Lebensgeschichte hat und außerdem viel über Menschenschicksale in der Nazizeit berichten kann. Das wiederum passt gut zu der Thematik des Kurses „Lüneburg im Nationalsozialismus”.

Herr Stoephasius hatte die Schüler angesprochen, als diese im vergangenen Jahr einen Infotisch bei der „Kirchwegsause” aufgebaut hatten.

Dieser Kontakt führte jetzt zu dem Zeitzeugengespräch in unserer Schule. Dabei ging Herr Stoephasius ausführlich auf den Fall des früheren Bürgermeisters Wilhelm Wiese ein, der sich in den 30er Jahren als Sozialdemokrat für die Interessen der Arbeiterfamilien in Adendorf eingesetzt hatte. Die Nazis verfolgten ihn, verhafteten ihn und sperrten ihn ins Gefängnis. Nach seiner Haft arbeitete der ehemalige Bürgermeister im Straßenbau, bis er im Juni 1944 (nach dem Attentat auf A. Hitler) ins KZ Neuengamme bei Hamburg gebracht wurde. Das war sein Todesurteil! Wilhelm Wiese überlebte die KZ-Haft nicht.

Herr Stoephasius bedauerte in diesem Zusammenhang, dass es der Gemeinderat in den 90er Jahren abgelehnt habe, eine Straße in Adendorf nach Wilhelm Wiese zu benennen.

Er forderte die Schüler auf, sich aktiv für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen und ermunterte sie, das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” mutig weiter zu führen.

 

 

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