Nachwuchsarbeit der Adendorfer Feuerwehr

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Nachwuchsarbeit trägt Früchte

Acht Mitglieder der ersten Floriangruppe im Kreis wechseln in die Adendorfer Einsatzgruppe

akm Adendorf. Die Beharrlichkeit der Adendorfer Feuerwehr hat sich ausgezahlt. Als erste Ortswehr im Landkreis richtete sie Anfang 2001 eine Floriangruppe für Acht- bis Zehnjährige ein, trotz Kritik und Skepsis von vielen Seiten. Jetzt konnte die Feuerwehr Adendorf die Früchte ihrer Bemühungen ernten, in Form von acht neuen Feuerwehrfrauen und -männern. “Unser Konzept, die Jugend frühzeitig und damit langfristig an die Feuerwehr zu binden, ist aufgegangen”, sagt Gemeindebrandmeister Ronald Steinberg.

Am Tag der Gründung der ersten Floriangruppe im Landkreis Lüneburg gab es in ganz Niedersachsen erst fünf solcher Gruppen. In einer Gründungsurkunde formulierte die Adendorfer Ortswehr die Aufgaben der Floriangruppe: etwa die “Erziehung der Kinder zu praktischer Nächstenliebe” oder die “spielerische theoretische und praktische Ausbildung für den Brandschutz.” Die Kritik der Gegner: Unter zehn Jahren könne man mit Kindern noch gar nicht arbeiten.

Gegenteiliges weiß Heidi Wegener zu berichten. Die 16-jährige Feuerwehrfrau trat mit acht Jahren in die erste Floriangruppe ein. “Wir haben wichtige Knoten gelernt, Wasser- und Zielübungen durchgeführt”, erinnert sich die Adendorferin. Im Vordergrund habe aber die Gruppendynamik gestanden. “Die ist schließlich wichtiger Bestandteil der Feuerwehrarbeit”, sagt Wegener. Bisher hat die Schülerin noch keinen Löscheinsatz miterlebt – dennoch ist ihre Begeisterung ungebrochen. Ihre Motivation für den Eintritt in die Floriangruppe: “Ich wollte Menschen retten”, sagt die 16-Jährige, “und ich fand die Uniformen schick.”

Diese Begeisterung von jüngeren Kindern erkannte Gemeindebrandmeister Steinberg 2001 als Chance. Das Interesse von Kindern unter zehn Jahren an der Feuerwehr sei immer groß gewesen, sagt er. Man habe sie aber ablehnen müssen. Die Folge: “Mit zehn Jahren waren die Jugendlichen dann schon an andere Vereine gebunden.”

Acht Jahre später sprechen die Zahlen für sich: Von 18 Gründungskindern sind immerhin vier der Feuerwehr durchgängig treu geblieben. “Ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, wie oft die Interessen in diesem Alter noch wechseln”, sagt Steinberg. Die vier weiteren neu ernannten Aktiven stießen nach und nach zum Feuerwehrnachwuchs hinzu.

Auch im Landkreis bewährte sich das Konzept Floriangruppe. Mittlerweile gibt es 21 von ihnen. Immer wichtiger wird die Nachwuchsarbeit auch für die Feuerwehr. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Henning Banse: “Akut haben wir noch keinen Mangel, doch der Anteil der Älteren nimmt zu.” Man komme daher nicht umhin, den Blick jetzt verstärkt nach vorne zu richten.

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